Berechnung der Restnutzungsdauer Ihres LIFTKET Elektrokettenzuges
Blog Beitrag | Februar 2022
Die jährliche Berechnung & Dokumentation der Restnutzungsdauer Ihres LIFTKET Elektrokettenzuges ist enorm wichtig. Denn nach dem Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer ihres Elektrokettenzuges ist eine Generalüberholung oder der Ersatz des Elektrokettenzuges verpflichtend. Andere Prüfungen müssen bereits nach 3 Monaten oder sogar täglich vorgenommen werden, welche dies sind erfahren Sie in der LIFTKET Betriebsanleitung.
Um Ihnen die Berechnung der Restnutzungsdauer verständlicher zu erläutern, verwenden wir das folgende Fallbeispiel:
Ein LIFTEKT Elektrokettenzug, Bauform 071/55, mit Betriebsstundenzähler wird seit zwei Jahren, an 3 Tagen der Woche für jeweils 4 Stunden genutzt. Hierbei fährt der Elektrokettenzug die Hälfte der Arbeitszeit unter Volllast (2h), ein Viertel mit nur ¼ Last (1h) und das andere Viertel (1h) ohne Last.
Ermittlung der verbleibenden Nutzungsdauer
Im ersten Schritt muss der Lastkollektivfaktor kmi ermittelt und vollständig berechnet werden. Dafür steht Ihnen eine Tabelle (siehe Abb. 1) im Prüfbuch Ihres Elektrokettenzuges zur Verfügung.
Mit Hilfe dieser Tabelle lassen sich die entsprechenden Werte ganz einfach ablesen. Die Werte für unser Fallbeispiel, also bei 50% Volllast und 25% ¼ Last sind in der Tabelle gelb markiert. Hinweis: Hübe ohne Last haben keinen Einfluss auf die Restnutzungsdauer. Aus diesem Grund muss kein Lastkollektivfaktor eingetragen werden.
Für die abschließende Berechnung des kmi Wertes nutzen Sie auch ganz einfach die zur Verfügung stehende Tabelle (siehe Abb. 2), die Sie ebenfalls im Prüfbuch Ihres Elektrokettenzuges finden.
Im nächsten Schritt folgt die Ermittlung des gesamten verbrauchten Anteils der theoretischen Nutzungsdauer im Bestimmungszeitraum (Si). Üblicherweise ist dieser Bestimmungszeitraum immer ein gesamtes Jahr. Dies ist aber vor Allem abhängig von der individuellen Einsatzart des Elektrokettenzuges. Für die Ermittlung werden der kmi, die effektive Laufzeit pro Tag (T), die Arbeitstage und der Zuschlagsfaktor in die bereitgestellte Formel (Prüfbuch) eingesetzt (siehe Abb. 3).
Den Zuschlagsfaktor bestimmen Sie anhand der Tabelle, welche Sie ebenfalls im Prüfbuch finden. Da in unserem Fall der Kettenzug über einen Betriebsstundenzähler verfügt, entspricht der Zuschlagsfaktor= 1,1 (siehe Abb. 4).
Im Weiteren ist es notwendig den gesamten verbrauchten Anteil der theoretischen Nutzungsdauer (S) zu ermitteln. Dazu wird der eben ermittelte Wert (Si) zu der Summe aller vorangegangenen Zeiträume addiert. In unserem Beispiel werden nochmals 346 Stunden addiert, da der Elektrokettenzug die gesamte Laufzeit von zwei Jahre unter den gleichen Bedingungen genutzt wurde (siehe Abb. 5).
Da der Anteil an bereits verbrauchter theoretischer Nutzungsdauer (S) nun bekannt ist, kann jetzt die noch verbleibende theoretische Nutzungsdauer ermittelt werden. Dazu benötigen wir Kenntnis über die Triebwerksgruppe unseres Kettenzuges. Im Fallbespiel verwenden wir einen LIFTKET Elektrokettenzug der Bauform 071/55. Dieser hat die Triebwerksgruppe 2m. Mit Hilfe der untenstehenden Tabelle, ebenfalls im Prüfbuch zu finden, lässt sich die theoretische Nutzungsdauer (D) ganz simpel ablesen. In unserem Fall wären dies 1600 Volllaststunden (h). (siehe Abb. 6)
Abschließend muss anhand der nun ermittelten Werte das Verhältnis von tatsächlicher Nutzung (S) zur theoretischen Nutzung (D) berechnet werden. Ist dieses >=1 muss an Ihrem Elektrokettenzug eine weitere Prüfung oder gar eine Generalüberholung vorgenommen werden. Dieses Verhältnis berechnen Sie mit der untenstehenden Formel (siehe Abb. 7).
In unserem Fallbeispiel liegt das Verhältnis bei unter 1, so dass der Kettenzug also noch weiter im Einsatz bleiben kann. Die verbleibende Nutzungsdauer in Stunden wären 908h.
Natürlich ist eine solche Berechnung immer mit ein wenig Aufwand und Sorgfalt verbunden. Wir wären nicht LIFTKET wenn wir nicht auch hier schon längst eine Erleichterung entwickelt hätten. Mit unserem STAR LIFTKET VFD muss eine solche Berechnung nicht mehr durchgeführt werden. Denn an seinem integrierten „Lifetime-Display“ lässt sich unter anderem die Restnutzungsdauer des Elektrokettenzuges ganz einfach ablesen.
Für Fragen rund um die Berechnung der Restnutzungsdauer stehen Ihnen gern jederzeit unsere Kollegen der Technik zur Verfügung. Soll es vielleicht doch der STAR LIFTKET VFD sein? Dann sprechen Sie einfach unser Vertriebsteam an. Wir beraten Sie gern.